Prostatakrebs ist die häufigste bösartige Krebserkrankung des Mannes. Jeder fünfte Mann erkrankt im Laufe seines Lebens daran. In den meisten Fällen ist die Erkrankung heilbar, dennoch ist Prostatakrebs für etwa 10 Prozent aller krebsbedingten Todesfälle bei Männern verantwortlich. Wenn der Prostatakrebs bereits gestreut hat, gibt es nur noch wenige Behandlungsmöglichkeiten. Eine davon ist die so genannte Radioliganden-Therapie mit 177Lu-PSMA. Dabei wird ein Protein, das an PSMA-Rezeptoren auf der Prostatakrebszelle bindet, mit radioaktivem 177-Lutetium markiert. Wird dieses markierte Eiweiß in die Vene gespritzt, bindet es gezielt an den Tumor und führt zu einer gezielten inneren Bestrahlung. Nach den bisherigen Erfahrungen ist diese innovative Therapie insgesamt gut verträglich mit nur wenigen Nebenwirkungen, die zum Beispiel die Speicheldrüsen betreffen oder zu Veränderungen des Blutbildes (zum Beispiel Blutarmut) führen können. Ich habe diese Therapie mit meinem Team bereits 2014 am AKH Wien eingeführt und blicke auf eine Erfahrung von über 500 Therapien zurück. Gerne stehe ich Ihnen mit meiner langjährigen und umfassenden Expertise für eine Beratung über die Möglichkeiten, die Wirkung, mögliche Nebenwirkungen sowie die Anpassung der Therapie mit 177Lu-PSMA an Ihre individuelle Situation zur Verfügung. In einer Studie, die unter meiner Leitung an der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin des AKH Wien durchgeführt wurde, konnten wir zeigen, dass die überwiegende Mehrheit der Patienten positiv auf diese Therapie anspricht [1]. 

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Eine innovative Weiterentwicklung dieser Behandlung ist die Therapie mit dem Alphastrahler 225Actinium-PSMA, der aufgrund seiner Strahlungsart eine höhere Wirksamkeit bietet. Auch bei Patienten, die erfolglos mit 177Lu-PSMA behandelt wurden, führt 225Ac-PSMA häufig noch zu einem Therapieansprechen. In vielen Fällen kann es aber auch sinnvoll sein, mit der wirksameren 225Ac-PSMA-Therapie zu beginnen und dann mit 177Lu-PSMA fortzufahren. Eine sorgfältige Abwägung der Möglichkeiten von 225Ac-PSMA ist daher bei jedem Patienten individuell erforderlich, um den richtigen Zeitpunkt, die Chancen und Risiken anhand der klinischen Situation abwägen zu können.